Unabhängigen Biomarker für die Prognose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefunden

Von Ingrid Neufeld
9. April 2013

Die häufigste Todesursache in unseren Breiten sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um die eventuellen Risiken eines einzelnen Patienten besser abschätzen zu können, wurden von Wissenschaftlern der Universitätsmedizin Berlin Charité in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Tübingen Untersuchungen an 2.568 Patientinnen und Patienten im Alter von 57 bis 79 Jahren, die unter Herzbeschwerden und chronischen Brustschmerzen litten, durchgeführt.

Bei den Patienten wurden Blutproben hinsichtlich des Plasma-Proteins PAPP-A (Pregnancy-associated Plasma Protein A) unter die Lupe genommen. Dieses Protein konnte in den 1970er Jahren erstmals im Blut von Schwangeren festgestellt werden. Dabei geht man Hinweisen nach, die ein verändertes Erbgut im Embryo zeigen.

Seit 2001 forschen die Wissenschaftler ob PAPP-A auch zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen angewandt werden kann. Die Forscher stellten fest, dass die vorher gemessene PAPP-A-Konzentration bei Patienten nach einem Herz- oder Hirninfarkt ansteigt. Andere Faktoren wie Geschlecht, oder Body-Mass-Index beeinflussen die Protein-Konzentration nicht.

Damit ist dieser Faktor ein unabhängiger Biomarker, mit dem das Risiko eines Patienten, der an Herzbeschwerden leidet, für schwerwiegende Folgen abgeschätzt werden kann. Damit kann frühzeitig eine gezielte Behandlung eingeleitet werden.