Unfallversicherer: Das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) rettet Menschenleben

Das ESP ist ein Programm, welches die Autoräder in einer kritischen Situation selbstständig abbremst

Von Frank Hertel
7. Januar 2011

Im Jahr 2010 sank die Zahl der im deutschen Straßenverkehr ums Leben gekommenen Personen auf einen neuen Tiefststand. Diese positive Entwicklung gibt es schon seit einigen Jahren. Der Verband Unfallforschung der Versicherer (UDV) schreibt sie vor allem dem Assistenzsystem ESP zu.

Funktionsprinzip

Das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) ist eine Weiterentwicklung des Antiblockiersystems (ABS) und wurde 1987 von der deutschen Firma Bosch zum Patent angemeldet. 1995 kam es im Coupé der Mercedes S-Klasse erstmals auf den Markt. 1996 war dann der BMW 7er mit ESP ausgestattet. Heute sind nur noch 25 Prozent der Neuwagen nicht serienmäßig mit ESP versehen.

Es handelt sich bei diesem Sicherheitssystem um ein Programm, das die einzelnen Räder des Fahrzeugs in kritischen Situationen gezielt und selbständig abbremst. Die Räder haben Drehzahlsensoren, die mit einem Lenkwinkelsensor verbunden sind.

Bei plötzlichen Ausweichmanövern oder Schleudergefahr im winterlichen Schneematsch verhindert ESP ein Ausbrechen des Wagens. Damit wurden schon viele Unfälle und Verletzungen vermieden.

Der UDV begrüßt die Entscheidung der EU, ab 2014 eine ESP-Pflicht für alle Neuwagen einzuführen. Er rechnet damit, dass dadurch die Unfallrate auf europäischen Straßen weiter sinken wird.