Ungewöhnliche Studie - Alkoholkranke sollen Sucht durch SMS besiegen

Durch ständige Kontrolle über SMS soll Suchtkranken geholfen werden

Von Cornelia Scherpe
11. März 2011

Wer lediglich am Wochenende ein Bier mit Freunden trinkt, oder ein Glas Wein mit dem Partner, hat wahrscheinlich einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol. Leider gibt es aber auch Tausende von Menschen, die ihren Alkoholkonsum nicht unter Kontrolle haben und unter der Sucht leiden.

Freunde und Familie distanzieren sich, der Körper erkrankt durch das Gift und seelische Leiden bleiben nicht aus. Oft ist es für Betroffene aber sehr schwer, aus der Sucht zu entkommen. Eine neue Studie will den Erkrankten mit einer ungewöhnlichen Idee helfen. Die sogenannte Compliance-SMS soll den Willen beim Entzug stärken und aufrecht erhalten.

Worum genau handelt es sich bei diesem Ansatz?

Die neue Therapie basiert auf der Idee, mehrmals täglich eine SmS an das Handy der Testpersonen zu verschicken. Darin wird der Teilnehmer gefragt, ob und wie viel Alkohol er eben getrunken hat. Diese SmS muss er beantworten.

Diese Kontrolle soll die Psyche der Menschen stimulieren. Man soll sich beobachtet und betreut fühlen. Ziel ist es, dass man die Finger vom Alkohol lässt, damit man sich nicht schuldig fühlt, wenn die nächste SMS ankommt und genau nachfragt. Wer nichts getrunken hat, erhält eine aufmunterte Antwort, wer Hilfe benötigt, oder nicht antwortet, wird von einem medizinischen Betreuer angerufen.

An der Studie zur neuen Therapie nehmen 468 Alkoholkranke teil. In drei Jahren sollen die Daten der ersten Fernbetreuung dann ausgewertet werden.

Passend zum Thema