Unterschätzte Nebenwirkung bei Paracetamol: Das Schmerzmedikament kann lebensgefährlich sein

Von Cornelia Scherpe
8. August 2013

Es gibt diverse Medikamente, die aufgrund der allgemeinen Verträglichkeit und einer einfachen Anwendung auch ohne Rezept bezogen werden können. Als Patient kann man in diesen Fällen einfach in die Apotheke gehen und sich das Medikament kaufen. Zu diesen Mitteln zählt auch Paracetamol, ein Arzneimittel gegen leichte bis mäßige Schmerzen.

Dennoch warnen Ärzte und Apotheker immer wieder davor, beim Umgang nicht leichtsinnig zu werden und auf keinen Fall die Empfehlungen zur Dosierung zu ignorieren. Auch Paracetamol kann diverse Nebenwirkungen haben und im schlimmsten Fall kann die Einnahme tödlich enden.

Studien haben gezeigt, dass es unter der Einnahme in seltenen Fällen zum sogenannten Stevens-Johnson Syndrom kommen kann. Hier reagiert die Haut überempfindlich auf den Wirkstoff und es kommt zu toxischen Reaktionen der Schleimhäute. Auch Fälle von epidermaler Nekrolysis sind bekannt: Dabei entstehen so starke Blasen, dass die Haut sich am Ende vom Fleisch ablöst.

Ebenfalls eine tödliche Nebenwirkung trägt den Namen akute generalisierte exanthematische Pustulose. Hier wird der Körper von Pusteln übersehen und der Organismus kann beim Kampf dagegen ein Kreislaufversagen erleiden. Dies klingt natürlich alles sehr schlimm, kommt aber bei der Einnahme von Paracetamol extrem selten vor. Wäre dies anders, könnte man das Medikament nicht frei verkaufen.

Zwischen den Jahren 1969 und 2012 sind insgesamt nur 107 Fälle der drei lebensbedrohlichen Reaktionen bekannt geworden, was ein verschwindend geringes Risiko für den Anwender im Einzelnen darstellt. Dennoch sollten sich Patienten des potenziellen Risikos mehr bewusst sein. Sobald erste Symptome auftreten, muss man sofort zum nächsten Arzt gehen und darauf hinweisen, dass man vor Kurzem Paracetamol genommen hat. Eine schnelle Reaktion kann eventuell lebensrettend sein.