Untersuchung klärt, warum die Tage vor den Tagen für manche Frauen so schlimm sind

Forscher untersuchen das Prämenstruelle Syndrom

Von Jutta Baur
29. März 2011

Die Tage vor den Tagen sind für viele Frauen eine Qual. Was die Ärzte Prämenstruelles Syndrom (PMS) nennen, zeigt sich in wechselnden Stimmungen, Kopfschmerzen, Brustspannen und Krämpfen.

Prämenstruelle dysphorische Störung

In ausgeprägten, besonders schlimmen Fällen sprechen die Mediziner von einer Prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDD). Neuere Untersuchungen zeigen, dass diese körperlichen und seelischen Auswirkungen nichts mit Hormonen zu tun haben. Gegen Ende des Zyklus kann der Neurotransmitter GABA schlechter an den entsprechenden Synapsen andocken. In der Folge fällt es den Frauen schwer mit bestimmten Gefühlen umzugehen.

Die Studie wurde von Wissenschaftlern der Universität von Kalifornien durchgeführt. In der Zeitschrift "Biological Psychiatry" veröffentlichten sie ihre Ergebnisse.

Forscher untersuchen Hormonwerte bei Frauen mit PMS

Bei der Untersuchung wurden 12 gesunden sowie 12 Frauen mit PMS getestet. Die Forscher begutachteten mit einem bildgebenden Verfahren, Hirnregionen der Teilnehmerinnen. Zum einen geschah dies in der Follikelphase, also in der ersten Zeit des Zyklus und zum anderen während der Lutealphase, am Ende des Zyklus. Zusätzlich wurde der Hormonstatus bestimmt.

Dabei ergab sich, dass sich die Hormonwerte zwischen den gesunden und den Frauen mit PMS nicht unterschieden. Anders war es bei der Hirnaktivität. Der Botenstoff GABA konnte im Kleinhirn nicht mehr so gut aufgenommen werden. Dadurch steigerten sich Ängstlichkeit und Nervosität.

Man weiß nicht genau, wie viele Frauen unter PMS oder sogar PMDD leiden. Schätzungen sprechen von 20 bis 50 Prozent Betroffenen.