Untersuchungen zu Massenstrandungen von Walen bringen neue Erkenntnisse

Von Melanie Ruch
19. März 2013

Warum sich Wale immer wieder in ufernahe Gewässer verirren und schließlich stranden, ist noch nicht eindeutig geklärt. Nach aktuellem Forschungsstand geht man davon aus, dass Unterwasserlärm die Orientierung der Meeressäuger stört und sie dadurch in die falsche Richtung schwimmen. Nicht selten passiert es aber auch, dass nicht nur ein Wal, sondern gleich eine ganze Gruppe strandet.

Bisher sind Forscher davon ausgegangen, dass solche Massenstrandungen mit dem sozialen Gefüge von Walen zusammenhängen und es sich bei den gestrandeten Exemplaren um eine Familie handelt, die einem in Not geratenen Familienmitglied zur Hilfe eilt und dabei selbst in den Tod schwimmt. Diese These konnten Forscher der Universität in Auckland in einer neuen Untersuchung aber nun widerlegen.

Die Forscher untersuchten zwölf Massenstrandungen von Grindwalen in Neuseeland und Australien und schauten sich dabei auch die DNA der Tiere genauer an. Dabei stellten sie fest, dass die meisten Tiere einer Massenstrandung kein Verwandtschaftsverhältnis hatten. Die Wissenschaftler gehen nun davon aus, dass sich vor einer solchen Massenstrandung mehrere Walschulen zur Nahrungsaufnahme oder aber zur Paarung treffen.

Gerät eines der Tiere in Not, verwirrt es die anderen mit seinen Schreien und die Gruppe löst sich in alle Richtungen auf, wobei ein Teil in Richtung Strand schwimmt.