Untersuchungen zur Mumie "Ötzi" veröffentlicht - Karies hat eine lange Geschichte bei Menschen

Von Laura Busch
12. April 2013

Es gibt kaum etwas, das an der Mumie Ötzi, die 1991 in den Ötztaler Alpen in Südtirol gefunden wurde, noch nicht untersucht wurde. Sei es das Erbgut, der Darminhalt, die Wunden oder seine Fundstelle - eigentlich müsste die Wissenschaft den rund 5250 Jahre alten Gletschermann mittlerweile in und auswendig kennen.

Doch noch immer überrascht uns der kleine Mann. Wissenschaftler am Zentrum für Evolutionäre Medizin (ZEM) an der Universität Zürich arbeiten seit Jahren unter der Leitung von Professor Frank Rühli daran, Ötzis Zähne und seine Ernährung zu untersuchen. Die Untersuchungsergebnisse wurden nun veröffentlicht.

Demzufolge hatte der Mann aus dem Eis nicht nur schlechte Zähne, litt unter Karies und Parodontose, sondern er hatte auch einen abgestorbenen Vorderzahn. Mittels dreidimensionaler Modelle von Gebiss und Mund konnte auch gezeigt werden, wie stark die Parodontitis fortgeschritten war. So lagen die hinteren Backenzähne laut ZEM-Dentist Roger Seiler beinahe ganz frei.