Uruguay legalisiert als erstes Land weltweit den Anbau und Verkauf von Marihuana

Von Max Staender
11. Dezember 2013

Mit einer hauchdünnen Mehrheit von 16 gegen 13 Stimmen hat der Senat in Uruguay für eine Regierungsinitiative gestimmt, nach der sowohl der Anbau als auch der Verkauf von Marihuana unter staatlicher Kontrolle legalisiert wird. Mit dieser weltweit einzigartigen Maßnahme will die Regierung gegen die Drogenkartelle vorgehen, sodass kein Marihuana mehr aus illegalem Anbau in den Handel geschleust wird.

Für Ausländer und Minderjährige weiterhin verboten

Nach der neuen Initiative dürfen Volljährige nun bis zu 40 Gramm pro Monat in Apotheken kaufen und zudem maximal sechs Cannabis-Pflanzen züchten. Außerdem genehmigt die Regierung so genannte Marihuana-Clubs mit bis zu 45 Mitgliedern, welche knapp 100 Pflanzen züchten dürfen. Der legale Verkauf wird voraussichtlich erst Mitte kommenden Jahres starten, wobei für Ausländer und Minderjährige der Konsum nach wie vor verboten ist.

Opposition kündigt Widerstand an

In dem südamerikanischen Land hat die Initiative allerdings auch viele Kritiker, da ihnen der nun legalisierte Anbau und Handel eindeutig zu weit geht. Eine Umfrage in Uruguay hat erst kürzlich ergeben, dass 64 Prozent gegen die Legalisierung des Marihuana-Handels sind und sich gerade mal 29 Prozent dafür aussprechen. Schon vor der Abstimmung im Senat hat die Opposition unmissverständlich klar gemacht, dass sie bei einer Gesetzesannahme ein sofortiges Referendum anstrengt, um diese Initiative zu blockieren.