US-Haushaltsstreit: Zwangsurlaub für 800.000 Staatsbedienstete und geschlossene Nationalparks

Von Dörte Rösler
1. Oktober 2013

Der amerikanische Haushaltsstreit droht, weite Teile des öffentlichen Lebens lahmzulegen. Weil der Kongress keinen Not-Etat bewilligt hat, gehen ab sofort 800.000 Staatsbedienstete in den unbezahlten Zwangsurlaub. Das hat nicht nur Folgen für die Wirtschaft und die unmittelbar Betroffenen, die nun nicht mehr wissen, wovon sie ihre Mieten und Hypotheken zahlen sollen - auch Touristen sollten sich auf Einschränkungen einstellen.

Neben den staatlichen Museen müssen etwa 350 Nationalparks schließen. Und auch die Freiheitsstatue in New York macht mangels Mitarbeitern dicht. Regierungssprecher versichern zwar, dass die Flugsicherung, der Grenzschutz und die Visa-Abteilungen weiter arbeiten würden, andere Behörden sind jedoch lahm gelegt. Fraglich ist etwa, wie die Stadt New York ihre Müllentsorgung organisieren will, wenn es kein Geld für die Mitarbeiter gibt.

Insgesamt beschäftigt die amerikanische Bundesregierung rund 3,4 Millionen Menschen. Damit ist sie der größte Arbeitgeber des Landes. Da die meisten Bediensteten als unentbehrlich gelten, etwa Soldaten, Polizisten und Gefängnispersonal, dürfen sie nicht in den Zwangsurlaub gehen. Ein Gehalt erhalten sie aber wohl erst, wenn die Republikaner ihre Blockade-Politik gegen die Regierung beenden.