US-Studie: Bestimmtes Gen verstärkt gleichzeitig Alkohol- und Nikotinsucht

Von Frank Hertel
16. September 2011

In der aktuellen Ausgabe des US-Wissenschaftsmagazins "PNAS" berichten die beiden Forscher Anna Lee und Robert Messing von einem Versuch mit Labormäusen.

Man schaltete bei den Mäusen das Gen für das Enzym Proteinkinase C Epsilon (PKC Epsilon) ab und erreichte dadurch, dass die Mäuse weniger Interesse an nikotinhaltigem Wasser hatten. In einem früheren Versuch stellte sich heraus, dass Mäuse nach Abschaltung dieses Gens auch weniger Interesse an Alkohol hatten. Daraus ergibt sich die Schlussfolgerung, dass für Alkohol und Nikotin das selbe Enzym die Belohnung im Hirn aktiviert. Wenn dieses Enzym ausgeschaltet ist wird nicht so viel belohnendes Dopamin nach Nikotin- und Alkoholkonsum ausgeschüttet. Dadurch sinkt die Suchtgefahr.

Lee und Messing können sich vorstellen, dass man aus dieser Erkenntnis suchtheilende Medikamente für Menschen entwickeln kann. Im übrigen erklärt diese Studie, warum viele Menschen gleichzeitig nach Nikotin und Alkohol süchtig sind.