US-Studie - Viele Heroinsüchtige beginnen ihre Drogenkarriere mit Schmerzmitteln

Leichterer Start einer Drogenkarriere durch Schmerzmittel?

Von Frank Hertel
27. Juli 2011

Stephen Lankenau arbeitet als Wissenschaftler an der Drexel University im US-amerikanischen Philadelphia. Im aktuellen "International Journal of Drug Policy" berichtet er von einer Umfrage, die er in den Drogenszenen von New York City und Los Angeles durchgeführt hat.

Leichterer Heroineinstieg durch Opioide?

Vier von fünf Heroinabhängigen gaben an, unmittelbar vor dem Heroineinstieg Opioide genutzt zu haben. Opioide sind in Schmerzmitteln wie Codein und Oxycodon enthalten, die in den USA bei Sportverletzungen oder nach Zahnarztbesuchen sehr freizügig verschrieben werden.

Einer von vier Heroinabhängigen gab bei Lankenaus Befragung an, dass Opioide seine allerersten Einstiegsdrogen waren. Der Wissenschaftler fordert deshalb, die Verschreibung von Schmerzmitteln in den USA einzuschränken. Denn mittlerweile sei klar, dass nach der Familiensituation der Zugang zu Schmerzmitteln der zweitgrößte Risikofaktor für eine harte Drogensucht sei.

Andere Faktoren seien ADHS, Schulabbruch und psychische Probleme. Es komme in den USA vor, dass Kinder ihre Schmerzen aushalten und die Schmerzmittel, die ihnen der Arzt verschrieben hatte, auf dem Schulhof verkaufen, schreibt Lankenau in seinem Artikel.