Vagina aus dem Labor - Züchtung von neuen Körperteilen immer erfolgreicher

Von Dörte Rösler
14. April 2014

Die Rekonstruktionsmedizin macht rasante Fortschritte. Neben künstlich hergestellten Nasenflügeln oder Ohrmuscheln lässt sich auch die Vagina aus körpereigenen Zellen neu züchten. Und nicht nur das: die implantierten Vaginen wachsen mit dem Körper mit und ermöglichen ein befriedigendes Sexleben.

Funktionalität der Tranplantate mit neuer Methodik verbessert

Bisher müssen zerstörte oder nicht vorhandene Körperteile mühsam mit Gewebe aus anderen Körperstelle rekonstruiert werden. Eine optimale Funktionalität und Optik lässt sich dadurch selten erreichen. Schweizer Forschern ist es jedoch gelungen, Nasenflügel komplett neu zu züchten.

Dazu entnahmen die Mediziner fünf Patienten, deren Nasen durch Hautkrebs geschädigt war, kleine Mengen Knorpelzellen. Diese ließen sie im Labor in die gewünschte Form wachsen. Nach der Transplantation wurde das Gewebe mit Haut bedeckt. Resultat: der Körper stößt das Transplantat nicht ab, die Atem-Fähigkeit verbessert sich.

In einem ähnlichen Verfahren ist es US-Wissenschaftlern gelungen, jungen Mädchen eine neue Vagina einzusetzen. Die Patientinnen im Teenager-Alter litten an einer seltenen Krankheit, bei der das weibliche Geschlechtsorgan unterentwickelt ist oder ganz fehlt. Aus kleinen Proben von Genital-Zellen der Mädchen formten die Forscher komplettes Vagina-Gewebe, das im Körper weiter mitwachsen kann. Acht Jahre nach der Transplantation berichteten die mittlerweile erwachsenen Patientinnen von einem befriedigenden Sexleben.