Varikozelen via OP entfernen: Chirurgen können Betroffenen dank neuer Methode noch besser helfen

Von Cornelia Scherpe
15. August 2013

Bei den sogenannten Varikozelen handelt es sich um Krampfadern, die sich in den Venen der Hoden bilden. Oft haben die Betroffenen zwar keine Schmerzen oder Probleme beim Sex, dennoch kann eine Varikozele eine fatale Folge haben: Unfruchtbarkeit. Die Krampfadern sollten daher nicht unterschätzt und entsprechend behandelt werden. In bis zu zehn Prozent der Fälle liegt eine genetische Veranlagung vor, sodass bereits Kinder oder Jugendliche von den Krampfadern betroffen sind.

Bei allen Patienten ziehen Ärzte bisher das operative Verfahren namens Laparoskopie vor. Dabei werden winzige Instrumente direkt in den Körper eingeführt und trennen die entsprechende Vene durch. Dafür sind zwei chirurgische Kanäle nötigt, damit zum einen die Instrumente und zum anderen Geräte zum Sehen direkt in den Körper eingeführt werden können.

Dieser Standard könnte jedoch bald durch ein neues Verfahren ersetzt werden. An der Uniklinik in Leipzig hat man mit einer moderneren Form der Laparoskopie gearbeitet. Diese nennt man "laparoskopische Einhand-Einkanaltechnik". Wie der Name vermuten lässt, werden hierfür nicht mehr zwei Kanäle nötig, sondern nur noch ein einziger. Durch diesen werden sowohl die optischen Geräte, als auch die Instrumente eingeführt.

Das Verfahren ist entsprechend schonender und verspricht daher eine bessere Heilungsrate. Im Einsatz war sie bisher bei 19 Kindern, da man hier so schonend wir möglich vorgehen sollte. In jedem der OPs konnten die Varikozelen erfolgreich behoben werden. Das Verfahren zeigte sich zudem auch als sicherer, da weniger Gewebe verletzt wird und der Arzt sich dennoch gut im Inneren des Patienten orientieren kann.

Das Verfahren ist damit so schonend geworden, dass es sogar ambulant durchgeführt werden kann und kein stationärer Aufenthalt mehr nötig ist. Statt bisher eine Stunde im OP zu stehen, dauert der Eingriff nun nur noch 30 Minuten.