Verbesserter Kampf gegen Wilderer: Isotop aus Atomtests hilft bei der Datierung von Elfenbein

Von Nicole Freialdenhoven
8. Juli 2013

Nach wie vor werden jedes Jahr tausende Elefanten von Wilderern abgeschlachtet um das kostenbare Elfenbein ihrer Stoßzähne zu erbeuten. Erst im März warnte die UNO vor einer Ausrottung des afrikanischen Elefanten durch Wilddiebe, die das Elfenbein gegen Waffen und Geld tauschen. Die Artenschutzkonferenz setzte dabei durch, dass Wilderei in Zukunft als Straftat eingestuft wird und nicht mehr nur als Vergehen.

Bei der Feststellung der Straftat steht Forschern dabei nun eine neue Methode zur Verfügung: Die Identifizierung illegalen Elfenbeins durch das radioaktive Kohlenstoff-Isotop C14. Dieses wurde durch oberirdische Atomwaffentests in den 1950er Jahren in der Atmosphäre freigesetzt und von allen Lebewesen aufgenommen. Diese weisen daher einen höheren C14-Wert auf.

Durch eine genaue Analyse der C14-Werte kann so bei der Beschlagnahmung von Elfenbein festgestellt werden, ob der Handel bereits verboten war, als dieser Elefant getötet wurde. Das allgemeine Verbot wurde 1989 eingeführt. Allerdings sind die Methoden ungenauer, vor allem wenn es sich um junge Tiere handelt, die erst zwischen 2010 und 2013 gewildert wurden.

Untersucht werden können nicht nur Elefanten, sondern auch Nashörner, Flusspferde und andere Wildtiere. Die Methode kann jedoch vermutlich nur noch in den nächsten fünfzehn Jahren eingesetzt werden, da die C14-Werte dann auf das Niveau von vor den Atomwaffentests gesunken ist.