Verblüffende Fähigkeiten von Zuckermolekülen auf den Zelloberflächen von Krebszellen
Zuckermoleküle ermöglichen es Krebszellen, im Körper zu streuen und Tochtergeschwüre (Metastasen) zu bilden. Diese zu den Kohlenhydraten zählenden Substanzen scheinen der Anker zu sein, an dem zum Beispiel eine vom Ursprungstumor losgelöste Brustkrebszelle Halt in der Leber findet und dort einen zweiten Herd bildet, berichtet die Apotheken Umschau.
Mehrere Forscherteams, darunter die Arbeitsgruppe von Professor Werner Reutter an der Freien Universität Berlin, fanden außerdem heraus, dass Zuckerreste als "Tarnkappe" für wandernde Krebszellen wirken. Sie machen diese für das Immunsystem unsichtbar.
Noch sind diese Erkenntnisse nur erste Bausteine im großen Puzzle der "Glykobiologie". Doch die Forscher, die sich mit Wirkung des Zuckers im Körper befassen, sind überaus optimistisch: "Ohne Zweifel werden die noch zu entdeckenden Funktionen von Kohlenhydraten unsere wildesten Spekulationen übertreffen", beschreibt Professor Peter Seeberger aus Zürich die Erwartungen der Glykobiologen, aus dieser Forschung eines Tages auch praktisch verwertbare Erkenntnisse in der Behandlung von Krankheiten zu entwickeln.