Verdeckte Preiserhöhungen durch weniger Inhalt - Verbraucherschützer prangern Mogelpackungen an

Von Nicole Freialdenhoven
12. April 2013

Immer mehr Verpackungen versprechen mehr Inhalt als tatsächlich vorhanden ist. Auf diesen Missstand machte nun die Verbraucherzentrale Hamburg am Beispiel der beliebten Pampers-Windeln aufmerksam. Im Laufe von sieben Jahren hat der Hersteller Procter & Gamble die Füllmenge der handelsüblichen Pampers-Packung allmählich von 47 Windeln im Jahr 2006 auf 44, 40, 37 und heute 34 Windeln reduziert, während der Preis natürlich gleich geblieben sei. Würde es so weiter gehen, könnte die Firma in 20 Jahren leere Packungen verkaufen.

Procter & Gamble ist jedoch nicht das einzige Unternehmen, das von der Verbraucherzentrale kritisiert wurde. Auch Sara Lee steht auf der Liste der Mogelpackungen: Eine Packung Senseo Kaffeepads vom Typ Cappuccino enthalte zwar noch immer acht Pads, doch deren Füllmenge wurde heimlich von 100 auf 92 Gramm reduziert. Damit nicht genug: In jedem Pad wurde die Kaffeemenge um ganze vier Fünftel reduziert - von 5,5 Gramm auf 1,1 Gramm. Ersetzt wurde der Kaffee durch fünf Zusatzstoffe, einen Aromazusatz mit Kaffeegeschmack, 50 Prozent mehr gehärtete Fette - und die doppelte Menge Zucker.

Die Verbraucherzentrale Hamburg führt seit acht Jahren eine sogenannte Mogelpackungsliste und prangert besonders dreiste Fälle in der Öffentlichkeit an. Der Verbraucher bekomme durch eine Flut von Sonderangeboten den Eindruck, dass Lebensmittel günstiger werden, während tatsächlich zu verdeckten Preiserhöhungen durch reduzierte Füllmengen kommt, so die Verbraucherschützer.