Verhaltenstherapie gegen Einnässen - ein Trinkplan hilft Kindern

Mit einem Trinkplan können Kinder ein besseres Gefühl für ihre Blase erlernen

Von Cornelia Scherpe
14. Oktober 2011

Einnässen während der Nacht ist im Kindesalter ein häufiges Problem. Wenn das Alter zunimmt und das Problem bestehen bleibt, sollten Eltern mit ihren Kindern einen Urologen aufsuchen. Zunächst müssen organische Ursachen ausgeschlossen werden. Besteht kein körperliches Problem, kann eine Verhaltenstherapie sehr sinnvoll sein.

Gemeinsam mit dem Kind wird dabei in einer Therapie ein Trinkplan erstellt. Studien zeigen, dass das Einhalten des Plans den Kindern hilft, ein besseres Körpergefühl für ihre Blase zu bekommen und dass das Einnässen schnell seltener wird, bis es schließlich aufhört. Diese Therapieform nennt der Facharzt "Urotherapie", eine bewusste Umstellung des Verhaltens.

Studie ergibt: Verhaltenstherapie bringt mehr als Medikamente

Eine Studie teilte 140 freiwillige Kinder in zwei Gruppen. Während eine Gruppe die Verhaltenstherapie probierte, bekam die andere Gruppe Medikamente. Es zeigte sich nach einer Beobachtung über drei Jahre hinweg, dass die medikamentöse Methode nicht so viel Erfolg hatte, wie der Trinkplan. Durch das Training des Verhaltens

  1. verloren 70 Prozent der Kinder ihr Einnäss-Problem.
  2. 25 Prozent wurden teilweise "trocken"
  3. und nur fünf Prozent profitierten gar nicht von der Methode.

Unter Medikamenten wurden dagegen nur 52 Prozent vom Einnässen geheilt.