Verkaufsverbot von Süßgetränken bei der Arbeit verbessert Insulinwirkung und Gewicht
Reduzierung zuckerhaltiger Getränke am Arbeitsplatz wirkt sich nicht nur auf den Bauchumfang positiv aus
In England ist es seit 2018 bereits Vorschrift: Laut Gesetz dürfen Stellen des staatlichen Gesundheitsdienstes ihren Mitarbeitenden keine Süßgetränke am Arbeitsplatz verkaufen. Auch in anderen Ländern versucht man sich daran. Bereits seit 2015 verzichtet die Universität von San Francisco auf den Verkauf süßer Getränke. Andere Universitäten folgten dem Beispiel. Doch bringt so ein Verkaufsverbot wirklich etwas? Dieser Frage ging eine aktuelle Studie nach.
Die Forscher befragten 2.556 Menschen zu Süßgetränken und luden die 214 in ihre Studie ein, die am häufigsten süße Getränke konsumierten. Alle waren Angestellte an einer US-Universität und sollten bald keine Süßgetränke mehr am Arbeitsplatz kaufen können. Bevor es jedoch soweit war, teilte man die 214 Probanden in zwei Gruppen auf und unterrichtete eine Hälfte für rund 15 Minuten über die Gefahren ihrer Getränkevorliebe. Dabei wurde versucht, die Teilnehmer zu motivieren, künftig gesündere Getränke zu wählen. Gruppe 2 erhielt keinerlei Ratschläge.
Nachdem das Verkaufsverbot an der Universität eingeführt worden war, befragte man alle 214 Testpersonen erneut. Zwei Monate nach dem Verkaufsstopp auf dem Campus hatten beide Teilgruppen ihren Konsum deutlich reduziert. Er war von vorab 1.050 Milliliter auf 540 Milliliter gesunken. Das entspricht einem Rückgang um fast die Hälfte. Auch nach einer zweiten Befragung nach einem Jahr, war der Konsum in beiden Gruppen verantwortungsvoller geblieben, allerdings zeigten sich jetzt Unterschiede: Wer vorab die Kurzschulung über die negativen Auswirkungen bekommen hatte, senkte seinen Tageskonsum weiterhin um 762 Milliliter. Ohne Kurzintervention waren es nur 246 Milliliter. Interessant war, dass sich vor allem Teilnehmer mit Adipositas die Kurzschulung zu Herzen genommen hatten: Ihr Konsum war im Schnitt um 840 Milliliter am Tag gesunken.
Gesundheitliche Untersuchungen ergaben, dass sich zwar der BMI der Probanden kaum änderte, jedoch der Bauchumfang um 2,1 Zentimeter zurückging. Auch Messungen der Bauchdicke ergaben eine Reduktion von 0,4 Zentimeter. Das bedeutet, dass weniger Fettgewebe den Kreislauf belastete. Passend dazu verbesserte sich auch die Insulinempfindlichkeit.