Verlust des Führerscheins aufgrund von Mohnbrötchen und Mohnkuchen möglich

Nach dem Verzehr von Mohngebäck können die Opiatwerte in Urin und Blut so hoch sein, dass der Führerschein entzogen wird

Von Ingo Krüger
5. Mai 2015

mit Mohn sollten Autofahrer nur mit großer Vorsicht genießen. Der Samen der Mohnpflanze enthält so viel Opium, dass ein Betäubungsmitteltest positiv ausfallen kann. Dies kann den Verlust der Fahrerlaubnis zur Folge haben, wie jetzt der Verwaltungsgerichtshof Bayern entschied (Az. 11 CS 15.145).

Erst nach fünf Tagen ist die Opiumkonzentration nicht mehr im Urin nachweisbar

Zwar macht der Mohn weder süchtig noch entfaltet er eine berauschende Wirkung, doch die Opiatwerte können so hoch liegen, dass der Führerschein weg ist. Eine erhöhte Morphinkonzentration im Urin lässt sich noch nach zwei Tagen feststellen. Erst nach fünf Tagen geht die Konzentration so weit zurück, dass ein Nachweis nicht mehr möglich ist.

Auch Blutuntersuchungen führen zu positiven Befunden. Lediglich Haaruntersuchungen fallen stets negativ aus. Es lässt sich nicht feststellen, ob eine erhöhte Morphinkonzentration auf Lebensmittel oder doch auf Heroinkonsum zurückzuführen ist.

Mann soll Drogentest verschleiert haben

Im vorliegenden Fall warfen die Verwaltungsrichter einem Mann vor, mit dem Konsum von Mohnprodukten einen Drogentest verschleiert zu haben. Dieser war Teil eines medizinisch-psychologischen Gutachtens mit einem Drogenkontrollprogramm und Voraussetzung für die Ausstellung eines neuen Führerscheins.