Vermutlich neue Unterart der extrem belastbaren afrikanischen Panzerspitzmaus entdeckt

Von Melanie Ruch
26. Juli 2013

Die afrikanische Panzerspitzmaus, die in ihrem Heimatland auch "Hero Shrew" genannt wird und sogar als Talismann dient, hat ihren Namen nicht von ungefähr bekommen. Diese kleine, nur rund 100 Gramm schwere Mäuseart hat nämlich einen extrem belastbaren Rücken. Die Panzerspitzmaus verfügt über bis zu elf Lendenwirbel, die allesamt durch knöcherne Fortsätze an den Seiten stabilisiert werden, was die Wirbelsäule der Mäuse bis zu viermal belastbarer macht als die anderer Wirbeltiere.

Warum diese Mäuseart einen so kräftigen Rücken hat und wie sich dieser im Laufe der Evolution entwickelt hat, konnten Forscher bislang nur vermuten, da ihnen für genauere Analysen weitere Unterarten der Gattung der sogenannten Scutisorex fehlten. Bis jetzt.

Forscher des Museums für Naturgeschichte in Chicago haben nun eine weitere Spitzmausart in der Dominikanischen Republik entdeckt, die acht Lendenwirbel besitzt. Ihr gaben sie den göttlichen Namen "Thors Panzerspitzmaus". Sie hat zwar nicht so viele Lendenwirbel wie die Panzerspitzmaus, aber immerhin noch deutlich mehr als alle anderen bekannten Wibeltiere.

Die Forscher gehen nun davon aus, dass sich die Lendenwirbel der Panzerspitzmaus im Laufe der Evolution schlichtweg vermehrt haben und stabiler geworden sind, weil sie durch die neugewonnene Stärke ihres Rückens bislang ungenutzte Nahrungsquellen erschließen konnte, indem sie beispielsweise schwere Steine wegrollte, um an darunter befindliche Insekten zu gelangen.