Verstorbener Samenspender: Junge Frau trägt Kind eines vor sechs Jahren verstorbenen Mannes aus

Von Ingrid Neufeld
12. Juni 2013

Ein junger Mann aus Israel erkrankte in jungen Jahren unheilbar an Krebs. Da es jedoch sein Traum war, eine Familie zu haben, ließ er vor seiner Chemotherapie Samenzellen von sich einfrieren. Trotzdem starb der junge Mann im Alter von gerade mal 30 Jahren. Jetzt haben seine Eltern eine Frau gefunden, die sich Kinder wünschte. Diese Frau ließ sich die eingefrorenen Samenzellen des Verstorbenen einpflanzen. Sie wurde schwanger und gebar ein gesundes kleines Mädchen.

Der Unterschied zu einer herkömmlichen Samenspende ist die Tatsache, dass das Kind wissen wird, wer sein Vater ist. Auch der Kontakt zur Herkunftsfamilie ist gewährleistet, da schon jetzt eine Beziehung zwischen Großeltern und der Mutter besteht. Obwohl die Eltern des jungen Mannes keine Verfügung ihres Sohnes vorweisen konnten, in dem der Wunsch des Verstorbenen nach einer Samenspende nach seinem Tod vermerkt gewesen wäre, sieht das zuständige Gericht darin keine Schwierigkeit.

Als die junge Frau den Großeltern die Schwangerschaft mitteilen konnte, blühte in ihnen etwas neu auf. Ihr in Scherben zerfallenes Leben wurde durch das Baby neu gekittet. Das hätte ein Psychologe wohl niemals vermocht.

Die Diskussion um posthum geborene Kinder ist in Israel nichts Neues. In den letzten zehn Jahren wurde die Frage immer wieder aufgeworfen. Derzeit gibt es zwei Frauen, die ein Kind von Verstorbenen austragen.