Verursacht zu viel Salz im Essen wirklich Bluthochdruck? Mediziner sind sich nicht einig

Von Cornelia Scherpe
21. Juni 2013

Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, stellt sich immer dann ein, wenn der Körper gefordert ist. Bei sportlichen Aktivitäten oder psychischen Stress ist dies auch völlig normal. Bedenklich wird Bluthochdruck nur dann, wenn er chronisch wird. Eine krankhafte Hypertonie belastet Herz und Kreislauf auf Dauer und kann daher zu verschiedenen Folgeerkrankungen führen.

Es sind diverse Dinge, die zu krankhaftem Bluthochdruck führen können. Unter anderem steht immer wieder die Behauptung im Raum, dass zu viel Salz im Essen dazu führt. Daher gibt es in den USA auch die Richtlinie, dass nicht mehr als 1,5 Gramm am Tag konsumiert werden sollten. Das entspricht circa einem zu drei Vierteln gefüllten Teelöffel.

Fakt ist jedoch, dass diese empfohlene Tagesmenge nur auf Vermutungen basiert. Die wissenschaftliche Basis ist eher schwach und tatsächlich ist sich die Medizinwelt keineswegs einig darüber, ob gesalzenes Essen wirklich einen schlechten Einfluss auf den Blutdruck eines Menschen hat. Zwar gibt es diverse Studien, die diesen Verdacht nahe legen, aber ein eindeutiger Beweis konnte bisher nicht erbracht werden.

Zudem haben Versuche, in denen Probanden bewusst sehr wenig Salz zu sich nahmen, nicht zeigen können, dass das Risiko so wieder gesenkt wird. Dies ist der größte Kritikpunkt an der Theorie. Weder die Gefahr für einen Herzinfarkt noch das Risiko für einen Schlaganfall können mit bewusstem Verzicht auf viel Salz gesenkt werden.

Dagegen ist man sich relativ einig, dass es vor allen Dingen Faktoren wie Rauchen oder Übergewicht sind, die eine chronische Hypertonie provozieren. Auch wer keinen Sport treibt, bringt sich definitiv in Gefahr, da der Kreislauf untrainiert ist.