Viele Banken nehmen zu hohe Dispo-Zinsen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
23. Juli 2012

Ein von der Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) in Auftrag gegebenes Gutachten, betreffs erhöhter Dispo-Zinsen durch die Banken, zeigt, dass die Banken tatsächlich in der Lage wären den Zinssatz des Dispo-Kredits für ihre Kunden zu senken.

Die Banken gewähren ihren guten Kunden die Möglichkeit offiziell das Girokonto zu überziehen, aber dafür verlangen sie zum Teil kräftig erhöhte Zinssätze. Wie also jetzt Experten vom Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sowie vom Institut für Finanzdienstleistungen gemeinsam in einem 254 Seiten langen Gutachten berichten, liegen die Zinsen für einen Dispo-Kredit wesentlich zu hoch und übersteigen die dem Institut dadurch entstehenden Kosten.

Wie schon die Stiftung Warentest im Jahr 2011 feststellte, liegt der Zinssatz für einen Dispokredit bei durchschnittlich 12,4 Prozent, aber eine Bank hatte sogar 18,25 Prozent verlangt. Die Geldinstitute sind der Meinung, dass einmal hohe Kosten für die Abwicklung und auch das Ausfallrisiko die hohen Zinssätze rechtfertigen. Doch wie das Gutachten der Experten zeigt, liegt das Ausfallrisiko nur bei 0,3 Prozent, dagegen bei normalen Krediten bei 2,5 Prozent. Zudem haben sich die Kosten für den Aufwand schon seit Jahren nicht erhöht.

So kommen die Experten zum Ergebnis, dass ein Zinssatz von maximal 10 Prozent für einen Dispo-Kredit vollkommen ausreichend wären, denn in Zeiten wo die Institute dem Kunden für Sparguthaben nur sehr niedrige Zinssätze anbieten, sollten sie im Gegenzug keine überteuerten Zinsen für eine Kredit verlangen. Man hat errechnet, dass in Deutschland insgesamt 40 Milliarden Euro an Dispokrediten aktuell von den Geldinstituten den Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden, das sind pro Bürger 500 Euro.