Viele deutsche Männer meiden Vorsorgeuntersuchungen

Fehlende Informationen und Faulheit lassen Männer nur im akuten Notfall zum Arzt gehen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
11. Oktober 2006

Deutschlands Männer sind Vorsorge-Muffel: Bei einer aktuellen GfK-Umfrage im Auftrag der Apotheken Umschau räumten mehr als vier von zehn Männern (43,5 Prozent) ein, nicht regelmäßig zu den für ihr Alter vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen zu gehen (Frauen: 27,1 Prozent).

"Männer sind hier deutlich schlechter als die Frauen. Allein die Darmkrebsvorsorge nutzen sie nur halb so oft", sagt Professor Hans-Dieter Allescher, Chefarzt am Zentrum für innere Medizin am Krankenhaus Garmisch-Partenkirchen, gegenüber dem Apothekenmagazin.

Männer gehen nur, wenn sie müssen

Schuld an der Schludrigkeit der Männer ist laut GfK-Umfrage oft mangelnde Information. So wissen etwa drei von vier Männern (72,6 Prozent), die keine regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen, nicht genau, welche es überhaupt gibt. 80,1 Prozent dieser Gruppe geben an, einfach keine Lust zu haben, wegen der Vorsorge "stundenlang" in einer Arztpraxis zu warten. Und viele wollen auch gar nicht wissen, wie es um ihre Gesundheit steht: Eine große Mehrheit (93,4 Prozent) der männlichen Befragten ohne regelmäßige Vorsorgeuntersuchung gibt an, nur dann zum Arzt zu gehen, wenn es ihnen wirklich schlecht geht.

Die repräsentative Umfrage führte die GfK Marktforschung Nürnberg im Auftrag der "Apotheken Umschau" bei 1977 Bundesbürgern ab 14 Jahren durch, darunter 949 Männer, von denen wiederum 413 keine regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen nutzen.