Viele Spitzensportler leiden unter Existenzängsten

Von Alexander Kirschbaum
22. Februar 2013

Die Deutsche Sporthilfe hat die Situation im deutschen Spitzensport genauer unter die Lupe genommen. Deren in Auftrag gegebene Studie "Dysfunktionen des Spitzensports" zeigt, dass seelische Probleme bei deutschen Spitzensportlern keine Seltenheit sind. Rund 80 Prozent der 1154 anonym befragten deutschen Spitzenathleten fühlen sich von ihrem Umfeld unter Druck gesetzt, 57,7 Prozent leiden unter Existenzängsten.

Nicht zuletzt deswegen spielen Doping und Manipulationen eine nicht zu unterschätzende Rolle im deutschen Sport. So geben 8,7 Prozent der Sportler zu, bereits in Manipulationen verwickelt gewesen zu sein. 5,9 Prozent der deutschen Spitzensportler nehmen laut der Studie regelmäßig Dopingmittel ein. 11,4 Prozent der Befragten fühlen sich "ausgebrannt".

Die Studie zeigt auch, dass sich die Wahrnehmung in der Bevölkerung über die Verhältnisse im Spitzensport, von der Wahrnehmung der Athleten unterscheidet. So sieht die deutsche Bevölkerung Existenzängste kaum als Problem im Spitzensport an, nur 12,7 Prozent der Deutschen glaubt, dass Spitzensportler davon betroffen sind.

Hingegen unterstellen 29 Prozent der Bevölkerung den Sportlern zu dopen, 14 Prozent vermuten Spiel- und Wettkampfmanipulationen. Der Studie zufolge lässt die Bereitschaft in der Bevölkerung, den Spitzensport im Land finanziell zu fördern, deutlich nach, wenn illegale Absprachen im Spiel sind.