Viren im Körper werden von Antipsychotika gestärkt

Von Cornelia Scherpe
20. Januar 2012

Jedes Immunsystem reagiert leicht verschieden auf das Eindringen von Erregern. Den Kampf gegen Viren und Bakterien beginnt jeder Körper, doch die Erfolge sind oft sehr unterschiedlich. Das ist einfach abhängig von den individuellen Veranlagerungen und der Lebensweise. Eine Studie hat nun auch belegt, dass die Einnahme von Antipsychotika ebenfalls einen Einfluss hat und zwar auf Viren im Körper. Die Erreger sind bei Menschen unter dieser Medikamenteneinnahme deutlich erfolgreicher, als bei Menschen ohne Antipsychotika im Körper.

Man konnte für HERV, den humanen endogenen Retrovirus eine gesteigerte Aktivität nachweisen. Offenbar stimulieren Antipsychotika die Aktivität der Viren so weit, dass das Immunsystem sehr viel schwerer hinterher kommt.

Die Forscher raten daher Medizinern, die Menschen mit Schizophrenie oder mit einer bipolaren Störung therapieren, auf diese neue Erkenntnis in Zukunft vermehrt zu achten. Man vermutet auch, dass nicht nur die Viren aktiver werden, sondern auch zelluläre Gene in uns, die eigentlich inaktiv sein sollten. Zudem könnten Gene inaktiviert werden, die aktiv sein sollten. Das könnte zu weiteren sehr schweren Nebenwirkungen führen.