Virtuelle Darmspiegelung steht der klassischen Methode kaum mehr nach

Von Cornelia Scherpe
21. Februar 2013

Vielen Menschen graut allein vor dem Namen, denn eine Darmspiegelung weckt Scham und die Angst vor Schmerzen. Der Fachbegriff für diese Methode wird Koloskopie genannt und in vielen Fällen dient sie der Darmkrebsvorsorge. Die optische Koloskopie stößt bei vielen Patienten auf Ablehnung, daher haben Forscher schon länger an einer Alternative gearbeitet.

Damit mittels eingeführter Videokamera das Innere des Dickdarms und auch einige Zentimeter des Dünndarms gesehen werden können, muss der Patient bisher auf dem Rücken liegen und die Einführung der Geräte über das Rectum ertragen. Die neuste Methode nennt sich CT-Kolonographie und wird auch "virtuelle Koloskopie" genannt, denn sie verzichtet darauf, Geräte in den Körper des Patienten einzuführen.

In einer aktuellen Studie wurde gezeigt, dass sie dennoch sehr genau ist und daher eine gute Erfolgsrate besitzt. Insgesamt wurden 1.580 Menschen untersucht, die aufgrund eines Krebsverdachtes zur Untersuchung gehen mussten. Bei einigen wurde die klassische Methode zur Aufklärung eingesetzt und bei den anderen das modernere Verfahren.

In beiden Gruppen ließen sich Auffälligkeiten sehr gut erkennen, sodass die Erfolgsrate beispielsweise beim Finden von Polypen gleich hoch war. Ein wenig die Nase vorn hat die alte Methode allerdings, wenn es um den Krebs ging. 55 Patienten in dieser Gruppe hatten Krebs und die Darmspiegelung übersah keinen einzigen Tumor. In der Gruppe der CT-Kolonograpie gab es 29 Krebsfälle, man diagnostizierte mit der Methodik allerdings nur 28.

Dennoch ist das statistisch gesehen ein derart kleiner Unterschied, dass die Forscher der virtuellen Darmspiegelung eine gute Note geben und sie als Diagnostikmittel sehr empfehlen.