Viszerales Fettgewebe begünstigst die Entstehung von Darmkrebs

Zur Feststellung des Fettgewebevolumens sollte am besten der "Visceral Adiposity Index" herangezogen werden

Von Nicole Freialdenhoven
10. März 2015

Schon länger werden Übergewicht und Adipositas mit zahlreichenden gesundheitlichen Risiken in Verbindung gebracht. Wie eine Metaanalyse der Harvard School of Public Health in Boston nun ergab, kann das Fettgewebe auch die Entstehung von Darmkrebs begünstigen.

Allerdings hängt das Risiko davon ab, um welche Art von Fettgewebe es sich handelt: So steigert die Zunahme des viszeralen Fettgewebes um 25 Quadratzentimeter das Adenomrisiko im Darm um 13 Prozent. Bei einem Volumen von 90 Quadratzentimetern sind es schon 48 Prozent und bei einem Volumen von 150 Quadratzentimetern sogar 98 Prozent.

Body-Mass-Index zur Einschätzung des Darmkrebsrisikos mit heranziehen

Als Viszeralfett wird das Fettgewebe bezeichnet, das sich in der Bauchhöhle einlagert um die inneren Organe, insbesondere den Darm zu schützen. Es wird vom Unterhautfettgewebe (auch subkutanes Fettgewebe) unterschieden, das sich direkt unter der Haut ablagert und bei Übergewicht sichtbar in Erscheinung tritt.

Wird zur Feststellung von Übergewicht der Taillenumfang herangezogen, sagt dies also nichts darüber aus, wie hoch der Anteil an viszeralem Fettgewebe im Körper ist. Mediziner sollten daher zumindest Taillenumfang und Body-Mass-Index zur Einschätzung des potenziellen Darmkrebsrisikos heranziehen. Besser noch sei der "Visceral Adiposity Index" (VAI), der außerdem noch die Triglyzerid- und HDL-Cholesterin-Konzentration im Körper misst.