Volksleiden Nummer Eins - Die meisten Deutschen sterben an Herz-Kreislauf-Problemen

Von Nicole Freialdenhoven
10. Dezember 2012

Bei älteren Menschen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Todesursache Nummer Eins, gab das Statistische Bundesamt in dieser Woche bekannt. Insgesamt 40,2 Prozent der Todesfälle im Jahr 2011 gingen auf eine vorausgehende Herz-Kreislauf-Krankheit zurück, in Zahlen 342.000 Menschen. 92% der Betroffenen waren über 65 Jahre alt. Insgesamt traf es mehr Frauen (196.000) als Männer (145.500), doch bei den Herzinfarkten wurden 55,6% der Todesfälle bei Männern verzeichnet.

Die Statistiker verzeichneten zudem eine Steigerung der Krebsleiden, an denen über ein Viertel der Deutschen starben (221.591 Menschen). Bei den Frauen waren Brustkrebs und Tumore der Verdauungsorgane (Darm, Magen, etc.) die häufigste Todesursache, bei den Männern lagen die Verdauungsorgane vor dem Lungenkrebs. Zugenommen hat auch die Zahl der Selbstmorde in Deutschland: 10.144 Menschen, 123 mehr als im Vorjahr, nahmen sich 2011 das Leben, darunter viele Jüngere. Unter weiblichen Jugendlichen gilt der Suizid sogar als häufigste Todesursache weltweit.

Insgesamt starben 2011 852.328 Deutsche, davon 444.700 Frauen und 407.628 Männer. Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen dabei konstant den ersten Platz in der Statistik ein - eine Entwicklung vor der bereits 2000 gewarnt wurde, als Herz-Kreislauf-Probleme erst 30% der Todesursachen ausmachten. Doch schon damals zeigte sich der Trend zu gesundheitlichen Problemen durch Übergewicht, Rauchen und Bluthochdruck - eine Trendwende ist seitdem nicht abzusehen.