Vor kleinen Operationen werden häufig zu viele unnötige Untersuchungen durchgeführt

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
21. März 2013

Wie eine Studie zeigt, werden vor kleinen Operationen in den Krankenhäusern häufig Untersuchungen gemacht, die überhaupt nicht nötig sind und für den Patienten keinen Nutzen darstellen.

Bei der Studie, an der der 1.500 Patienten teilnahmen, hat man die einzelnen durchgeführten Routine-Untersuchungen vor kleineren Eingriffen in den Bereichen der Allgemeinchirurgie, der Orthopädie sowie bei Hals-Nasen-Ohren (HNO) bewertet.

Bei etwa Zweidrittel der Patienten wurden zahlreiche zusätzliche Untersuchungen gemacht, beispielsweise großes Blutbild und Röntgenaufnahmen und EKG, obwohl eine Befragung des Patienten und eine körperliche Untersuchung vollkommen ausreichend gewesen wäre. Auch wenn man dabei zusätzlich noch etwas entdeckte, war dies für die eigentliche Operation und der anschließenden Heilung nicht von Belang.

Seit dem Jahr 2009 steht denÄrzten ein Online-Programm (PROP) zur Verfügung, bei dem die einzelnen Patientendaten und die geplante Operation eingegeben werden und als Ergebnis werden dem Arzt die durchzuführenden Voruntersuchungen vorgeschlagen.

Seit der Einführung dieser Software ist die Zahl der unnötigen Untersuchungen merklich zurückgegangen, wie die Autoren der Studie berichten. Die Studie hat jetzt auch den David-Sackett-Preis erhalten, der seit dem Jahr 2008 vom Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin verliehen wird.