Vorprogrammiertes Fischsterben? Die Ozeane haben immer weniger Sauerstoff
Erwärmung der Weltmeere - Seit 1960 ist der Sauerstoffgehalt um mehr als zwei Prozent gesunken
Die Natur leidet unter dem Klimawandel und die Fische in den Weltmeeren trifft es dabei gleich doppelt schlimm. Zum einen steigt die Bejagung, um eine wachsende Weltbevölkerung an Menschen zu ernähren, zum anderen geht den Tieren sprichwörtlich die Luft aus. Grund dafür ist die zunehmende Erwärmung der Weltmeere.
Ein deutsches Forscherteam hat sich die Daten der letzten Jahrzehnte angesehen und mit neuen Messungen ergänzt. Auf diese Weise konnte man für verschiedene Regionen der Welt ermitteln, wie viel Sauerstoff das Wasser jeweils enthalten hat und gegenwärtig enthält.
Welche Meere sind besonders gefährdet?
Insgesamt ist in allen Ozean der Sauerstoffgehalt seit 1960 um über zwei Prozent gesunken. Was als Zahl nach wenig klingt, ist für die Meeresbewohner vieler Regionen eine Katastrophe. Sie sind auf Sauerstoff als Lebensgrundlage angewiesen, was manche Gebiete im Wasser unbewohnbar gemacht hat. Viele Organismen sind entweder verendet oder haben die sauerstoffarmen Meeresregionen verlassen.
Als besonders sauerstoffarm gelten neben dem Golf von Mexiko auch die deutsche Ostsee und viele subtropische Gebiete. Hier ist der Sauerstoffgehalt teilweise um bis zu sieben Prozent gesunken. Doch was hat die Klimaerwärmung mit dem Absinken des dortigen Sauerstoffs im Wasser zu tun?
Der Zusammenhang mit dem Klimawandel
Infolge der Klimaerwärmung steigen die Wassertemperaturen. Die damit insgesamt wärmere Wasseroberfläche kann rein physikalisch weniger Sauerstoff aufnehmen. Doch nicht nur die Oberfläche ist ein Problem.
Hinzu kommt, dass warmes Wasser stabilere Wasserschichten hervorbringt. Kaltes Wasser kann sich besser umwälzen und damit den Sauerstoff durch die Umwälzbewegungen transportieren.
Werden die Meere zu warm, kann also zum einen weniger Sauerstoff aus der Luft aufgenommen und zum anderen weniger Sauerstoff in die tieferen Wasserregionen getragen werden. Drastisch ist daher auch das Schmelzen der Polarkappen. Kommt weniger kaltes Wasser von dort aus in die Weltmeere, droht den Wasserbewohnern weltweit ein Engpass in der Sauerstoffzufuhr.
Quelle
- http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/waermeres-wasser-weltmeere-verlieren-sauerstoff-a-1134867.html Abgerufen am 1. März 2017