Vorsicht beim Kuscheln mit dem Haustier: Immer mehr tragen multiresistente Erreger in sich

Von Cornelia Scherpe
25. Oktober 2013

Nicht nur Kinder kuscheln gern mit ihrem Hund, der Katze oder einem anderem Haustier. Auch Erwachsene lieben ihren tierischen Familienzuwachs und dann gibt es neben einer Streicheleinheit auch schon mal ein Küsschen. Ärzte warnen bereits seit vielen Jahren immer wieder davor, allzu sehr mit dem Tier zu kuscheln. Auch wenn man es nur streichelt, sollte man danach sofort Hände waschen. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind nötig, damit keine Erreger vom Haustier auf den Besitzer übergehen. Eine aktuelle Studie zeigt einmal mehr, wie angemessen dieses Verhalten ist.

Falsche Behandlung von Infektionen bei Haustieren

Tierärzte vermelden, dass in ihren Praxen immer mehr Tiere mit Infektionen behandelt werden. Die meisten Ärzte setzen dann keine gängigen Antibiotika ein, sondern greifen vielmehr zu den sogenannten Reserveantibiotika. Viele Haustierbesitzer folgen aber nicht den genauen Anweisungen des Tierarztes und vergeben die Medikamente entweder nicht in der empfohlenen Dosierung, oder stellen die Behandlung ihrer Tiere zu früh ab. Das Resultat: Die Tiere werden zwar offenbar wieder gesund, doch in ihrem Körper haben sich nun Keime gebildet, die gegen Antibiotika immun sind.

Multiresistente Erreger können auf Mensch übergehen

Kuschelt der Mensch nun mit seinem Tier, können diese Erreger wie eh und je auf den menschlichen Körper übergehen, doch nun handelt es sich um multiresistente Keime. Dies verschlimmert die Situation in der Humanmedizin. Geht der Mensch nun mit einer Infektion zum Arzt, so ist die Wahrscheinlichkeit stark gestiegen, dass auch hier keine Antibiotika mehr helfen.

Inzwischen beschäftigt sich bereits die EMA, die Europäische Arzneimittel-Agentur, mit der Problematik. Derzeit wird überlegt, ob es sinnvoll wäre, striktere Regeln beim Behandeln der Tiere zu erstellen.