Warum Diabetiker auch Probleme mit der Schilddrüse bekommen können

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
2. September 2008

Der Typ-1-Diabetes wird heute als Autoimmunerkrankung angesehen. Die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse werden dabei durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems zerstört.

"Diese Fehlsteuerung richtet sich manchmal auch gegen andere Organe, vor allem gegen die Schilddrüse", erklärt Professorin Petra-Maria Schumm-Draeger, Chefärztin der Städtischen Kliniken München GmbH, im Apothekenmagazin "Diabetiker Ratgeber". Dadurch könne es zu einer Schilddrüsenentzündung kommen, der sogenannten Hashimoto-Thyreoiditis. Folge kann eine Unterfunktion bis hin zum Versagen des Organs sein.

Betroffen sind vermehrt auch Typ-2-Diabetikerinnen über 50 Jahre, obwohl diese Form der Zuckerkrankheit nicht auf die Fehlsteuerung des Immunsystems zurück geht. Auch die Basedow'sche Erkrankung, eine Überfunktion der Schilddrüse, kann auftreten. Sie wird ebenfalls als Autoimmunleiden angesehen.

"Weil sich die Funktionsstörung der Schilddrüse auf die Blutzuckerwerte auswirken können, sollten Diabetiker mindestens einmal jährlich ihre Schilddrüsenfunktion kontrollieren lassen", rät Schumm-Draeger.