Warum Frauen beim Sex stöhnen

Laut Psychologen ist das weibliche Stöhnen evolutionsbedingt und macht Männer besonders hellhörig

Von Thorsten Hoborn
26. Januar 2010

Die meisten Männer erleben beim Sex viel intensivere Lust und körperliche Freuden als Frauen. Dementsprechend mehr Grund hätten sie daher zum Stöhnen, dennoch tut dies fast nur das weibliche Geschlecht; und dies auch noch ziemlich laut. Doch warum ist das so?

Der Psychologe Christopher Ryan hat sich mit dieser Frage befasst und stellte heraus, dass die Ursache evolutionsbedingt ist, denn schon die Primatenweibchen stöhnten beim Sex so, dass es in einer Entfernung von dreihundert Metern deutlich vernehmbar war.

Ein Mittel zur Anlockung anderer Männchen

Sex gilt in nahezu allen Gesellschaften als mehr oder minder anrüchig. Fast jeder tut es, doch meistens intim und so, dass niemand davon erfährt. Lautes Stöhnen ist dabei also eher kontraproduktiv.

Bei den Primaten waren laute Sexgeräusche gefährlich, da diese Fressfeinde anlockten und so "Spermienkonkurrenz" entstand. Ryan behauptet, dass durch das Stöhnen andere Männchen angelockt werden sollen. Deshalb sind Männer heute noch besonders hellhörig, was die weiblichen Sex-Laute betrifft.

Auch kommen Männer durch Stöhngeräusche schneller zum Orgasmus. Früher galt "schneller ist besser", da das Risiko, beim Geschlechtsverkehr von einem Raubtier überfallen zu werden, so erheblich sank.