Warum manche Blähungen stärker als andere riechen

Mit einer bestimmten Ernährungsweise lässt sich der Geruch einer Flatulenz mildern

Von Cornelia Scherpe
19. Januar 2017

Bei der Verdauung von Nahrung entstehen im Darm regelmäßig Gase und die müssen für einen Druckausgleich nach draußen. Der Mediziner spricht von "Flatulenzen" und im Volksmund sind "Pupsen" oder "Furzen" die gängigsten Begriffe.

Obwohl es sich um eine natürliche Körperfunktion handelt, ist es den meisten Menschen unangenehm, wenn sie Blähungen haben. Vor allem ein sich entwickelnder Geruch führt schnell zur Schamröte im Gesicht.

Besonders übel riechende Flatulenzen gehen auf eine Reihe von Lebensmitteln zurück. Wer bewusst weniger davon isst und stattdessen auf Alternativen ausweicht, kann den Geruch positiv beeinflussen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie aus Melbourne.

Schwächerer Geruch durch bestimmte Kohlenhydrate

Die Forscher hatten bei sieben Menschen eine Stuhlprobe untersuchen dürfen und die Teilnehmer zu Blähungen befragt. Wer viel Milchprodukte, Fleisch und Eier zu sich nahm, hatte am häufigsten Flatulenzen und diese rochen auch am stärksten.

Wurden die Stuhlproben anschließend mit der Untergruppe von Kohlenhydraten vermischt, die langsam abbaubar sind, wurde der Geruch jedoch zeitnah schwächer. Doch wie genau bewirkt die Ernährung, dass Blähungen "besser" oder "schlechter" riechen?

Kein Mensch kann komplett ohne Pupsen leben. Die Darmgase entstehen immer und werden zu großen Teilen über die Blutgefäße abgebaut. Einen einhundert prozentigen Abbau gibt es aber nicht, daher kommt es zu Blähungen.

Schuld sind die Schwefelverbindungen

In den Gasen sind dann neben Methan und Kohlenstoffdioxid auch Wasserstoff, Stickstoff und Schwefelverbindungen. Verantwortlich für die Geruchsnote ist der Schwefel und je mehr die Darmbakterien davon produzieren, desto übler wird der Geruch.

Die Bakterien stellen die Schwefelverbindungen immer her, wenn viele Proteine verarbeitet werden sollen. Daher ist eine Ernährung mit vergleichsweise wenig Eiweiß auch direkt an eine geringe Geruchsbelastung beim Pupsen gekoppelt. Kommen Kohlenhydrate hinzu, die erst im Dickdarm verdaut werden können, nimmt der Schwefelanteil weiter ab und der Geruch einer Flatulenz wird weniger stark.

Um die Menge an Schwefelverbindungen zu senken, ist daher eine stärkehaltige Ernährung gefragt.

sind ideal und konnten in der Studie die Produktion der Schwefelwasserstoffe direkt um 75 Prozent senken.