Was taugen altbekannte Hausmittel wirklich?

Von Karla Hettesheimer
13. Januar 2012

Jeder kennt sie: die zahlreichen Hausmittelchen, die bereits Oma bei bestimmten Leiden anwendete. So soll zum Beispiel das Gurgeln von Salzwasser gegen hartnäckige Halsschmerzen helfen, der zahlreiche Verzehr von Cola gegen Durchfällen und Zwiebelpackungen gegen Ohrenschmerzen. Ob diese Methoden jedoch wirklich helfen, hat nun das Forschungszentrum für Generationen der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg untersucht.

Bei der Studie wurden 281 Apotheker aus ganz Deutschland befragt. Diese stellten einigen Aberglauben klar. So helfe weder Kiefernöl gegen Kopfläuse, noch stärke Eigenurin die Abwehrkräfte, wenn man ihn trinkt. Viele der angeblich altbewährten Hausmittel helfen zwar nicht, sind jedoch harmlos. Weder Schneckenschleim gegen Warzen noch Knoblauch bei Zahnschmerzen sind gesundheitsgefährdend. Handelt es sich jedoch um ernst zu nehmende Krankheiten, wie zum Beispiel Verbrennungen, kann die falsche Behandlung die Symptome verschlimmern. Die Behandlung mit Öl, Butter, Zucker und Mehl bei offenen Hautwunden sollte unbedingt vermieden werden. In diesen Fällen ist das Unterlassen der eigenen Behandlung angebracht und es sollte schnellstmöglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Wie die Apotheker des weiteren klarstellten, sind bei weitem nicht alle Hausmittel unwirksam. Bestimmte Anwendungen können tatsächlich hilfreich sein. Hierzu gehören zum Beispiel die Zwiebelpackungen bei Ohrenschmerzen. Diese wirken stark antibakteriell und können somit die Schmerzen lindern. Auch bei Durchfall kann man durchaus selbst etwas tun. Die Experten empfehlen, ungesüßten Schwarztee mit etwas Salz zu trinken. Die durch die Durchfälle verlorene Flüssigkeit und Mineralien können dem Körper so wieder zugeführt werden.

Grundsätzlich gilt allerdings, im Zweifelsfall lieber einen Arzt aufzusuchen, als zu Hausmittel zugreifen.