Weibliche Unlust im Bett: Die wenigsten Frauen reden darüber

Von Nicole Freialdenhoven
10. Juli 2013

Viele Frauen leiden unter einem unbefriedigenden Sexleben, doch kaum eine spricht darüber. Dies ergab eine Umfrage unter 4.500 Frauen aus Sachsen-Anhalt, die nun veröffentlicht wurde. Demnach gaben sechs von zehn Frauen zu, unter Problemen im Bett zu leiden, doch nur die Hälfte von ihnen suchte Rat beim Frauenarzt. Angesprochen werden in erster Linie körperliche Probleme wie Blutungen und Schmerzen im Genitalbereich, doch mangelnde Lust traut sich kaum eine Frau zu thematisieren.

Dabei könnten Frauenärzte auf vielfältige Weise helfen. Oft genügt schon ein Gespräch um den Lustkillern im heimischen Bett auf die Spur zu kommen: Zum Beispiel die Einnahme von Medikamenten, die Einfluss auf die Libido nehmen, schmerzhafte falsche Stellungen beim Sex oder ganz einfach fehlende Kommunikation mit dem Partner. Fällt beiden das offene Gespräch schwer, kann möglicherweise eine Paartherapie helfen, bei der Schamgefühle und Ängste abgebaut werden. Auch Sexualtherapien sind heute im Angebot.

Das Interesse daran scheint jedoch gering: Von den insgesamt 2.700 Frauen, die über Probleme beim Sex klagten, nahmen nur 28 eine weiterführende Behandlung in Anspruch. Stattdessen hoffen scheinbar viele Paare auf eine Wunderpille wie Viagra, die jedoch bei beiden wirkt. Bis es so weit ist, bleibt vielen wohl nur die Hoffnung.