Weil ein easyjet-Flugzeug zu viel Kerosin getankt hatte, mussten einige Passagiere zurückbleiben

Überladung durch zu viel Kerosin: Aufstände unter den Flugpassagieren, die Maschine verlassen müssen

Von Melanie Ruch
14. Januar 2011

Beim Betanken eines Airbus A319-100 der Fluggesllschaft easyjet am Flughafen in Birmingham war dem Personal ein Fehler unterlaufen. Sie hatten die Maschine mit 10 Tonnen zuviel Kerosin befüllt.

Alle Passagiere waren bereits an Bord und warteten auf den Start, doch der Pilot forderte 36 Passagiere auf, das Flugzeug freiwillig wieder zu verlassen, da die Maschine überladen sei. Denen, die sich dazu bereiterklären würden, hätte easyjet einen Platz in der nächsten Maschine nach Genf versprochen, sowie die Unterkunft und eine Entschädigung von 100 Pfund.

Aufstände unter den Passagieren

Da sich zunächst niemand bereiterklärte, erhöhten sie auf 250 Pfund und sechs Passagiere nahmen das Angebot an. Die Crew entschied, dass zudem noch die 30 Passagiere, die das Flugzeug zuletzt betreten hatten, aussteigen sollen. Natürlich gab es Aufstände seitens der Passagiere, denen die Crew daraufhin mit der Polizei und einer Festnahme gedroht haben soll.

Die 36 Passagiere verließen also die Maschine, sodass diese mit drei Stunden Verspätung starten konnte. Die Passagiere, die an Bord bleiben durften, erhielten zur Entschädigung kostenlose Speisen und Getränke, ihr Gepäck jedoch wurde ohne ihr Wissen am Flughafen zurückgelassen, um die Maschine noch leichter zu machen.

Ermittlungen zu tatsächlichen Vorfällen laufen

Manche der Reisende verpassten ihren Anschluss in Genf, andere bekamen ihr Gepäck erst fünf Tage später. Die Sprecherin der Fluggesellschaft entschuldigte sich jetzt nochmals öffentlich bei allen betroffenen Passagieren und versicherte, dass bereits Untersuchungen laufen, die klären sollen, ob unter anderem der Vorwurf stimmt, dass die Crew den Passagieren mit einer Verhaftung gedroht haben soll.