Weißabgleich im Weltall: Satellitenkamera nutzt Salzsee zur Kalibrierung

Von Thorsten Hoborn
23. August 2010

In der Digitalfotografie ist der Weißabgleich sehr entscheidend für die Qualität der entstehenden Bilder. Möchte man eine farbreale Aufnahme einer Situation machen, muss die Kamera vorerst auf die Farbtemperatur des Lichts am Aufnahmeort sensibilisiert werden. Eine weiße Wand genügt in aller Regel. Doch für Satellitenkameras im Weltall müssen größere Objekte gefunden werden, um sie kalibrieren zu können. Da elektromagnetische Strahlung die Satelliten-Kameraeinstellungen oft manipuliert, ist ein regelmäßiger Weißabgleich für sie besonders wichtig, um farbechte Fotos und genaue Daten zu erhalten.

Besonders zum Weißabgleich geeignet erscheint Wissenschaftlern ein Salzsee in der Türkei. Der Tuz Gölü trocknet im Hochsommer für mehrere Monate aus und hinterlässt eine große, besonders weiße Fläche, die aus dem Weltall gut zu erkennen ist. Wenn alle Testmessungen vor Ort und aus dem All erfolgreich verlaufen, wird der See dem "Global Earth Observing System of Systems" zum Abgleich dienen.