Welche Langzeitfolgen hat die Entzündung des Herzmuskelns: MRT-Bilder können eine Prognose geben

Von Cornelia Scherpe
7. März 2014

Der Arzt spricht von einer Myokarditis, wenn der Herzmuskel an einer Entzündung leidet. Doch wie überall im Körper kann eine Entzündung im Einzelfall sehr verschieden ausfallen und von harmlos bis schwerwiegend das gesamte Spektrum an Möglichkeiten abdecken.

Bei einer Myokarditis ist es bisher schwierig, die Situation des Patienten genau einzuschätzen. Muss er intensiv betreut werden oder kann er mit gutem Gewissen in den Alltag zurück? Eine Studie konnte nun zeigen, dass ein MRT des Herzens eine gute Prognosemöglichkeit darstellt.

Die Mediziner hatten dafür mit 405 Patienten gearbeitet, die wegen einer Myokarditis in Behandlung waren. Im Schnitt konnte man jeden Teilnehmer vier Jahre betreuen und so den individuellen Gesundheitsverlauf verfolgen. Bei allen wurde ein MRT des Herzens gemacht und dann engmaschig die Gesundheit des Herzens überprüft.

Keine Probleme bei unauffälligem MRT, schwere Probleme bei auffälligem MRT

Dabei zeigte sich, dass sämtliche Patienten, bei denen das MRT unauffällig gewesen war, keinerlei schwere Komplikationen erlebten. Sie konnten ihren Alltag in der Regel völlig normal bestreiten und waren nicht eingeschränkt. Nur in wenigen Fällen war eine spätere Behandlung im Krankenhaus notwendig und ein plötzlicher Herztod trat bei keinem auf.

Anders war dies bei Teilnehmern, deren MRT anormal war. Darunter zählte zum Beispiel der Fall, dass das verwendete Kontrastmittel sich auffällig stark beim Herzmuskel ansiedelte. Auch zu schwache Pumpleistungen des Muskels im MRT zählten zu den Auffälligkeiten.

Bei Patienten mit derartigen MRT-Befunden entwickelte sich innerhalb der vier Jahre deutlich häufiger schwere Probleme. Für die Forscher ist das ein klares Ergebnis: Patienten mit Herzmuskelentzündung sollten bei einem auffallenden MRT engmaschig kontrolliert und auch medikamentös versorgt werden.