Welttag für "Bipolare Störungen": gegen Stigmatisierung - für bessere Therapien

Von Dörte Rösler
28. März 2014

Am 30. März findet der erste Welttag zu Bipolaren Störungen statt. Ziel der Aktion ist es, besser über die Diagnose, Behandlung und Risiken der psychischen Erkrankung zu informieren. Nach Schätzungen von Experten leiden zwei bis fünf Prozent der Deutschen im Laufe ihres Lebens an krankhaften Stimmungsschwankungen. Die Lebenserwartung sinkt dadurch um neun Jahre. Doch nur jeder zehnte Betroffene bekommt eine Therapie.

Menschen mit bipolarer Störung haben ein höheres Risiko für einige körperliche Erkrankungen

Neben Problemen in Beruf und Privatleben führt die Bipolar-Störung häufig auch zu körperlichen Erkrankungen. Eine schwedische Studie nennt dazu dramatische Zahlen: Patienten mit einer bipolaren Störung haben ein doppelt so hohes Risiko an kardiovaskulären Krankheiten, Darmkrebs oder COPD zu sterben wie die übrige Bevölkerung. Bei Diabetes Typ 2 ist das Risiko dreimal so hoch, beim Tod durch Lungenentzündung steigt es auf das Vierfache.

Ursache ist der meist ungesunde Lebensstil der Betroffenen. Mehr als 12 Prozent sind alkoholabhängig, viele rauchen und konsumieren weitere Drogen. Neben der Behandlung mit Stimmungsstabilisatoren sollte die Therapie daher auch Begleiterkrankungen berücksichtigen. Nur wenige Ärzte sind jedoch darauf spezialisiert.

Hoffnung auf Früherkennung durch neuen Labortest

Bis Bipolar-Patienten die richtige Therapie erhalten, vergehen oft viele Jahre mit falschen oder unzureichenden Behandlungen. Hilfe könnte ein neuer Labortest bringen: er erlaubt, schon in einem frühen Stadium bipolare Störungen, Depressionen und Schizophrenie zu unterscheiden. Ergänzend zu Medikamenten gilt derzeit die Magnetstimulation als therapeutische Hoffnung.