Wenig Kohlenhydrate, viel Eiweiß: Die Scarsdale-Diät

Von Katharina Cichosch
30. Juli 2012

Low-Carb Ernährung liegt voll im Trend. In Amerika setzt man schon seit längerem auf kohlenhydratreduzierte oder sogar völlig kohlenhydratfreie Kost setzt; in Deutschland sind Vertreter wie die Scarsdale-Diät erst jetzt ins öffentliche Interesse gerückt.

Die Basis lautet wie bei allen Eiweiß-Diäten ähnlich: Kohlenhydrate sollen auf ein Minimum reduziert, der Eiweißanteil in der Ernährung dafür ordentlich nach oben geschraubt werden. Das verspricht einen schnellen Gewichtsverlust - ideal für alle, die am Anfang einer Gewichtsabnahme einen Motivationsschub gebrauchen können.

Im Gegensatz zu den modifizierten Formen der Eiweiß-Ernährung klingt das Scarsdale-Konzept jedoch ganz schön radikal: Nicht nur die Aufnahme von Kohlenhydraten, wie sie beispielsweise auch in Brot, Kartoffeln, Reis oder Nudeln reichlich vorkommen, wird auf ein Minimum reduziert. Auch die gesamte Kalorienbilanz fällt mit maximal 1000 pro Tag recht mager aus.

Dass der Körper bei so geringer Kalorienzahl und null Kohlenhydraten schnell an Gewicht verliert, ist also eigentlich kein Wunder. Dass hierbei jedoch nicht von Anfang an Fettpölsterchen, sondern eher jede Menge Wasser ausgeschwemmt werden, sollte ebenfalls klar sein. Der Jojo-Effekt ist also möglicherweise bereits vorprogrammiert, sollte das radikale Ernährungsprogramm mindestens ebenso radikal wieder unterbrochen werden. Längerfristig aber sollte man die Scarsdale-Diät erst recht nicht unterhalten, sonst drohen Mangelerscheinungen und zunehmender Energieverlust.

Unser Fazit lautet daher: Eine Ernährung, die allenfalls als kurzfristiger Motivator sinnvoll sein kann - aber auch dann mit äußerster Vorsicht genossen werden sollte. Nach der Umstellung von Scarsdale auf gesunde Mischkost dürfte zumindest ein Teil der verlorenen Pfunde schnell wieder draufkommen.