Wenig Sex, Streitereien, Ungleichheit - Das schweißt Paare wirklich dauerhaft zusammen

Von Melanie Ruch
25. September 2013

Die Regale im Buchhandel sind mittlerweile regelrecht überfüllt mit Beziehungsratgebern, die Paaren immer die gleichen Tipps geben, wie sie ihre Beziehung auf Dauer festigen können.

Was Paare zusammenhält - neuer Beziehungsratgeber von Werner Bartens

Der Medizinjournalist Werner Bartens hält die meisten dieser Tipps jedoch für falsch und hat mit seinem neuen Buch "Was Paare zusammenhält. Warum man sich riechen können muss und Sex überschätzt wird" daher einen leicht überarbeiteten Beziehungsratgeber geschrieben, in dem er erklärt, warum das romantische Liebesideal vieler Paare heutzutage völlig überholt ist und was Paare auf Dauer wirklich zusammenhält.

Sex in einer Beziehung nicht so wichtig, wie angenommen

In dem Buch erklärt Bartens unter anderem, dass Sex in einer langjährigen Beziehung garnicht so wichtig ist, wie angenommen. Ihm zufolge ist es nämlich völlig normal, dass die sexuelle Leidenschaft mit den Jahren nachlässt, weil die Ausschüttung von Glücks- und Liebeshormonen in einer festen Beziehung nach spätestens vier Jahren automatisch eingeschränkt wird.

Das Problem vieler Paare, welches letztendlich auch zur Trennung führt, besteht ihm zufolge lediglich darin, dass die meisten Paare diese Entwicklung nicht einsehen wollen. Wenn die Leidenschaft im Bett nachlässt, muss die Beziehung folglich stärker auf die Freundschaft und das Vertrauen zwischen den Partnern bauen und das schaffen viele Paare einfach nicht.

Gleich und gleich gesellt sich gern?

Ein weiterer Ratgeber-Mythos ist das alte Sprichwort "Gleich und gleich gesellt sich gern", denn Bartens zufolge sind es nämlich gerade die Unterschiede, die Partner zusammenhalten. Partner, die andere Interessen, Freunde und Hobbies haben, ergänzen sich nämlich besser und können sich auch biologisch gesehen im wahrsten Sinne des Wortes besser riechen.

Evolutionsbedingt suchen sich Menschen nämlich Partner aus, deren Immunsystem sich von ihrem eigenen unterscheidet, um so möglichst gesunden und robusten Nachwuchs zu bekommen.

Kleine Streitigkeiten können zusammenschweißen

Eine weitere wichtige Eigenschaft für langanhaltende Beziehungen sind laut Bartens die kleinen Streitigkeiten und Nörgeleien im Alltag über schlechte Angewohnheiten und Eigenarten des Partners. Diese seien zwar negativ, würden aber immerhin zu Gefühlen in Bezug auf den Partner führen, die letztendlich wieder zusammenschweißen, so Bartens.