Weniger Sterbefälle durch Krebsvorsorge

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
8. August 2012

In Deutschland bieten die Krankenkassen fünf Vorsorgeuntersuchungen gegen Krebs an, so einmal die Vorsorge gegen Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Darmkrebs, Hautkrebs und schließlich Prostatakrebs. Besonders durch die Vorsorgeuntersuchung beim Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist die Zahl der Todesfälle nachweislich gesunken. Auch beim Darmkrebs trifft dieses zu. Bei den anderen drei Vorsorgeuntersuchungen konnten aber die Zahl der Diagnosen erhöht werden.

Die Krebsvorsorge für Gebärmutterhalskrebs wurde in den 70er Jahren in Deutschland eingeführt und sehr viele, besonders junge Frauen, nehmen das jährliche Angebot der Krankenkassen an. Im Zeitraum zwischen 2002 bis 2004 waren es 81,1 Prozent in der Altersgruppe zwischen 20 und 24 Jahre, doch bei den älteren Frauen nimmt die Bereitschaft der Vorsorgeuntersuchung stetig ab, so gehen weniger als 50 Prozent der über 70-Jährigen zu einer Untersuchung. Aber gerade in diesem Alter ist auch das Risiko einer solchen Erkrankung am höchsten.

Seit dem Jahr 2007 gibt es zwar die HPV-Impfung, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen wird, aber deswegen wird das Angebot der Vorsorge nicht fallen gelassen. Das sogenannte Mammographie-Screening wurde erst in den Jahren 2005 bis 2008 eingeführt, wobei alle Frauen in der Altersgruppe 50 bis 69 Jahren alle zwei Jahre schriftlich zur Vorsorgeuntersuchung aufgefordert werden und gut die Hälfte der Frauen nimmt auch daran teil.

Die Darmkrebsvorsorge gibt es schon seit 1977, wobei ab dem 50. Lebensjahr ein jährlicher Stuhltest auf okkultes (verborgenes) Blut durch den Hausarzt gemacht wird. Ab dem 55. Lebensjahr kann alle zehn Jahre eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt werden, die eine bessere Diagnose darstellt. Bei Auffälligkeiten wird diese Koloskopie auch zur Kontrolle schon nach drei oder fünf Jahren wiederholt. Aber von dieser Vorsorgeuntersuchung machen nur wenige Patienten Gebrauch.

Schließlich gibt es noch für die Männer die Prostatauntersuchung, die ab dem 45. Lebensjahr empfohlen wird. Die Krankenkassen übernehmen hierbei die Kosten für eine rektale Tastuntersuchung, aber die Blutuntersuchung auf einen PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen) muss man aus seiner eigenen Tasche bezahlen, da es sich um eine sogenannte Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) handelt. Aber die Kosten sollte man trotzdem aufbringen, wenn dadurch eine eventuelle Krebserkrankung schneller erkannt und behandelt werden kann.

Übrigens sollten Männer, die den PSA-Wert bestimmen lassen, vorher nicht mit dem Fahrrad fahren, denn sonst ist die Untersuchung "für die Katz", weil dann der Wert automatisch zu hoch ist.