Weniger Tote durch Führerschein mit 17?
Der Verkehrspsychologe Professor Bernhard Schlag von der Technischen Universität Dresden erwartet ein Sinken der Todeszahlen von jungen Fahranfängern durch das Projekt "Führerschein mit 17". Jugendliche können schon mit 17 den Führerschein machen, dürfen aber ein Jahr lang nur in Begleitung Älterer fahren.
Internationale Erfahrungen hätten gezeigt, dass damit Unfälle der Neulinge am Lenker um zehn bis fünfzig Prozent zurückgingen, sagt Schlag im Gespräch mit dem Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau. Die große Spannbreite in der Unfallverringerung sei zur Zeit noch nicht erklärbar. Ein Rückgang von nur 10 Prozent bedeute aber schon 150 bis 160 Verkehrstote jährlich weniger.
Beim Führerschein mit 17 muss ein mindestens 30-Jähriger den Fahranfänger begleiten. "In diesem Bereich werden die Eltern oder andere Begleitpersonen als Experten anerkannt", sagt der Verkehrspsychologe. Die "geschützte Erfahrungsbildung" der Fahrschulzeit werde auf diesem Weg auf ein Jahr verlängert.