Wenn der Fernseher läuft, verschlechtert sich die Sprachentwicklung

Von Jutta Baur
10. Juli 2014

Was schon Große nervt, kann für die Kleinen negative Folgen haben. Ein TV-Gerät, das ständig Hintergrundgeräusche produziert, stört die gesunde Entwicklung der Sprache bei Kindern. Das fanden Wissenschaftler heraus, die ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Journal of Children and Media" veröffentlichten.

Mehr Kommunikation mit den Kindern

Die Experten nahmen dabei Kinder im Alter von einem, zwei und drei Jahren und deren Eltern genauer unter die Lupe. Bei dem Versuch spielten Eltern und Kinder eine Stunde lang. Während dreißig Minuten lief gleichzeitig ein Fernseher. Es zeigte sich, dass in der fernsehfreien Zeit häufiger mit den Kindern gesprochen wurde. Die Eltern benutzten mehr, teilweise auch neue, Worte. Die Länge der Sätze blieb gleich.

Starke Sprachbeeinträchtigungen durch Hintergrundgeräusche

Im Rückschluss vermuten die Forscher, dass Fernsehgeräusche durch die veränderte Kommunikation zwischen Eltern und Kindern, einen direkten Einfluss auf die Sprachbildung haben. Bedenkt man, dass beispielsweise in den USA zweijährige Kinder täglich durchschnittlich über fünf Stunden dem TV ausgesetzt sind, ergeben sich daraus massive Beeinträchtigungen im Spracherwerb. Die Experten raten daher davon ab, so kleine Kinder mit Hintergrundgeräuschen zu beschallen. Sinnvoller ist es, den Kindern und den Eltern Zeiten mit voller Aufmerksamkeit zu ermöglichen.