Wenn sich Kinder selbst verletzen: Eltern sollten Überreaktionen vermeiden

Von Nicole Freialdenhoven
12. August 2013

Für Eltern ist es meist ein großer Schock, wenn sie feststellen, dass ihr Kind zu Selbstverletzungen neigt. Den Nachwuchs dann mit Vorwürfen und Verboten zu konfrontieren, ist jedoch der falsche Weg, mit diesem Problem umzugehen. Selbstverletzungen sind generell ein Zeichen dafür, dass das Kind unter starken negativen Gefühlen leidet und nicht anders mit ihnen umzugehen weiß.

Zusätzlicher Druck durch elterliche Vorwürfe verstärkt diese Gefühle eher noch. Besser ist es, zunächst Hilfe von außen zu suchen und beispielsweise mit einem Jugendpsychologen zu sprechen. Auch Beratungsstellen können helfen oder zumindest Ansprechpartner nennen. Dem Kind gegenüber sollten die Eltern Ruhe und Verständnis entgegen bringen und zunächst einmal herausfinden, warum das Kind zur Selbstverletzung neigt.

Anschließend sollte versucht werden, den Betroffenen zu einer Therapie zu bewegen. Diese kann jedoch nur Erfolg haben, wenn das Kind auch wirklich genesen will - gegen seinen Willen werden kaum Resultate erzielt werden können.

Zu klären ist auch, ob hinter dem Verhalten möglicherweise eine psychische Störung liegt oder Erkrankungen wie eine Depression. Im Alter von 12-13 Jahren neigen besonders viele Kinder zu Selbstverletzungen. Unter den 15-jährigen gab jeder Vierte in einer Umfrage zu, sich schon einmal eine Verletzung selbst zugefügt zu haben. Am häufigsten sind dabei Schnittverletzungen an den Armen und Beinen.