Wer als Säugling in Kontakt mit Antibiotika kam, wird eher fettleibig

Entstehung von Fettleibigkeit bei Säuglingen ist auch durch den Einfluss von Antibiotika bedingt

Von Cornelia Scherpe
24. August 2012

Eine aktuelle Studie hat einen Zusammenhang zwischen Antibiotika und Fettleibigkeit ermittelt.

Auswirkung des Erstkontakts mit Antibiotikum ist abhängig vom Kindesalter

In den USA wurden 11.532 Kinder begleitet, die bereits als Säuglinge aufgrund einer Erkrankung mit Antibiotika versorgt werden mussten.

Dabei bildete man drei Gruppen. Die erste Gruppe bestand aus Kindern, die bereits vor dem sechsten Lebensmonat ein Antibiotikum erhalten hatten. Gruppe zwei erhielt die Medikamente zwischen sechs und 14 Monaten und Gruppe drei war bei der ersten Vergabe bereits zwischen 15 und 23 Monaten alt. Die Forscher verfolgten nun die Entwicklung, denn sie wollten sehen, ob die Medikamente einen direkten Einfluss auf die Entwicklung haben.

Diese Frage muss nun nach sieben Jahren der Betreuung mit Ja beantwortet werden. Man fand heraus, dass das Risiko Fettleibigkeit durch die Medikamente steigt, je jünger das Kind beim Erstkontakt mit dem Medikament ist.

Tragweite des Antibiotikaeinflusses ist nicht ganz geklärt

Die Forscher räumen allerdings ein, dass ihre Studie an sich nicht eindeutig klären kann, ob wirklich die Antibiotika allein für das Risiko verantwortlich sind oder ob es sich nicht vielmehr um ein Zusammenwirken der Medikamente mit der Grunderkrankung, die es zu bekämpfen galt, handelt. Allerdings muss den Antibiotika zumindest eine gewisse Rolle zukommen, sonst wäre die erste Gruppe mit den Kindern, die unter einem halben Lebensjahr schon therapiert werden mussten, nicht am stärksten gefährdet gewesen.

Die Forscher haben die Theorie, dass die Antibiotika das empfindliche Gleichgewicht im Magen der Säuglinge durcheinander bringen. Je jünger der Mensch ist, desto höher ist diese Sensibilität und daher waren auch die jüngsten Kinder am ehesten betroffen.