Wer ein hohes Gehtempo hat, der bleibt statistisch kürzer im Krankenhaus

Von Cornelia Scherpe
14. März 2012

Forscher haben einen interessanten Zusammenhang zwischen unserem Gehtempo und der Wahrscheinlichkeit für einen langen oder kurzen Klinikaufenthalt gefunden. Demnach wird man eher entlassen, wenn man ein hohes Gehtempo besitzt. Die Fähigkeit, gut und sicher zu laufen, gibt demnach eine Prognose-Möglichkeit, ganz unabhängig von der Erkrankung, wegen der man in die Klinik musste.

322 Senioren, die wegen akuter Probleme verschiedener Art ins Krankenhaus gekommen waren, wurden für diese Untersuchung ausgewählt. Sie sollten eine kurze Strecke ohne Hilfe zu Fuß zurücklegen. Dabei beobachtete man ihre Sicherheit auf den Beinen und ermittelte auch die für die Strecke benötigte Geschwindigkeit. Einen Tag nach der Einweisung ins Krankenhaus ließ man sie 2,4 Meter gehen. Dabei schafften zwei Drittel diese Strecke mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 0,53 Metern pro Sekunde.

Das korrelierte interessanterweise mit der Dauer ihres Krankenhausaufenthaltes, wie man später sah. Im Schnitt waren diese Senioren 4,1 Tage behandelt worden. Die langsameren Studienteilnehmer wurden später entlassen. Wer im Test 0,4 Meter pro Sekunde geschafft hatte, der musste 1,4 Tage länger als der Durchschnitt bleiben und wer die Strecke gar nicht bis zum Schluss absolvierte, der musste 1,9 Tage länger warten.