Wer viele Rheumafaktoren erfüllt, sollte auch ohne Beschwerden zum Arzt gehen
Es gibt diverse Rheumafaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für Rheuma steigern. Da es sich bei diesem Leiden um eine Autoimmunkrankheit handelt, können auslösende Antikörper im Blutserum nachgewiesen werden. Bestimmte Lebensstile, wie falsche Essgewohnheiten und Rauchen, steigern das Risiko weiter. Je nachdem wie viele der Faktoren man erfüllt, steigt die Gefahr, tatsächlich rheumatoide Arthritis zu bekommen.
Nun hat eine Studie gezeigt, wie hoch diese wirklich ist: von einer Risikosteigerung von bis zum 26-Fachen ist die Rede. Diese Daten legen den Gedanken nahe, dass man auch ohne Beschwerden zur Sicherheit einmal zum Rheumatologen gehen sollte, wenn man viele Faktoren erfüllt.
Dänische Forscher arbeiteten mit den Daten von 9.712 eigentlich gesunden Menschen. Allen war zwischen 1981 und 1983 einmal Blut abgenommen wurden. Nun wurden sie im August 2010 erneut zu den Forschern gebeten. Das Ergebnis: Von allen Probanden hatten insgesamt 183 Rheuma bekommen. Die Autoimmunkrankheit hatte sich bei ihnen schleichend entwickelt und war inzwischen voll zum Ausbruch gekommen. Die schleichende Entwicklung hätte man aber anhand der Blutproben schon erahnen können, denn die Antikörper waren schon vor dem Ausbruch messbar gewesen. Das höchste Risiko hatten weibliche Teilnehmer, die bei der Blutprobe in einem Alter zwischen 50 und 69 Jahren waren und zudem regelmäßig Nikotin konsumierten. Das Risiko, innerhalb von zehn Jahren zu erkranken, lag bei ihnen bei 32 Prozent.
Bisher ist es eigentlich so, dass ein medizinischer Test auf die Rheumafaktoren erst durchgeführt wird, wenn ein Patienten bereits die ersten Beschwerden hat. Die Studie zeigt aber deutlich, dass ein Vorsorge-Screening sinnvoll sein könnte.